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Geschichte

Entstehung der Kapelle

Um das Jahr 1800 kamen die Geschwister Heinen aus Dreiborn, drei Brüder und eine Schwester, häufiger nach Mützenich, um Kartoffeln zu verkaufen. Später ließen sie sich dort nieder und bauten im damaligen Ortsteil „Ochsenweide“ zwei Häuser.

Theodorich Heinen, dessen Namen man auch in amtlichen Büchern der Pfarre Konzen gefunden hatte, nahm an dem von Napoleon Bonaparte in Russland geführten Kriegs teil. Als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Russlandfeldzug errichtete er mit Hilfe seiner Brüder Josef und Anton im Jahre 1815 eine aus Bruchsteinen bestehende achteckige Kapelle, die im Volksmund „Derichs Kapellchen“ genannt wurde (Derich als Abkürzung für Theodorich).

Die Einrichtung der Kapelle bestand aus einem Tisch und einem großen Wegekreuz. In einer kleinen Nische links in der Mauer stand eine kleine Muttergottesfigur in blauem Seidenkleid, an der rechten Seite ein öllämpchen. Von der Decke hängend seitlich befestigt befand sich ein weiteres Kreuz mit weiß und blau bemalten Körnern, ähnlich einem Rosenkranz. An der Innenseite der Türe hing ein verrosteter Opferkasten.

In der Zeit vor der Erbauung der Mützenicher Kirche (1847-1850) versammelten sich die Gläubigen in dieser Kapelle häufig zum Gebet. Vor allem in der Fastenzeit und im Monat Oktober wurde hier der Rosenkranz gebetet. Noch bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts traf man sich mittwochs um 15:00 Uhr zur Andacht.

Umwandlung in eine Josefskapelle

Am Weihnachtsfest 1938 weihte der damalige Pfarrer von Mützenich, Hermann Josef Füting, eine neue Statue, die den hl. Josef als Arbeiter darstellt. In der Festpredigt leistete er mit der Gemeinde ein Gelübde:

„Heiliger Josef, wenn du uns eine größere Kirche baust,
dann bauen wir dir eine besondere Kapelle.“

Als der Pfarrer am Herz-Jesu-Fest 1940 einen Geldbrief mit der Aufschrift „Für Reparatur vom Derichskapellchen“ erhielt, beschloss er im Sinne des Gelübdes bereits vor einer Erweiterung der Kirche die alte Kapelle in eine Josefskapelle umzuwandeln, und stellte eine alte Josefstatue aus der Pfarrkirche dort auf.

Pfarrer Füting ließ den Bildhauer Haak aus Erkelenz nach Mützenich kommen, um mit ihm über die Errichtung eines Altars in der Josefskapelle zu beraten. Sie beschlossen, einen solchen aus Marmor und Granit zu bauen. Zudem planten sie einen Flügelaltar aus Eichenholz mit einem großen Mittelbild des hl. Josef mit dem Jesuskind. Rechts und links daneben sollten sechs Begebenheiten aus dem Leben der hl. Familie zu sehen sein.

Nach Fertigstellung des Altarunterbaues 1941 wurde der Schnitzaltar am 24. Februar (Matthiastag) 1942 geliefert. Am frühen Morgen des 19. März (Josefstag) 1942 weihte Pfarrer Füting hinter verschlossener Tür die Kapelle im Beisein von neun vertrauten und verschwiegenen Personen. Die Weihe musste heimlich geschehen, weil man ein Verbot durch die Nationalsozialisten befürchtete.